Die Kärntner Kindermalschule ist ein Angebot, welches zur umfassenden Entwicklung von Kindern beiträgt und ebenso wichtig ist wie beispielsweise sportliche oder musikalische Früherziehung.
Jedes Kind hat einen großen Reichtum an inneren Bildern und auch die natürliche Begabung, sich gestalterisch auszudrücken. Die Kärntner Kindermalschule bietet ein bewährtes Programm für Kinder im Volksschulalter, in dem in freier Form bildnerische Ausdrucksmittel praktisch erkundet, entdeckt und geübt werden können. Sie möchte kreative zeichnerische, malerische und gestalterische Potentiale entdecken, aufbauen und fördern.
Gerade im Medienzeitalter werden Kinder bereits in sehr jungen Jahren mit vorgegebenen Bildern aus Büchern, TV oder anderen elektronischen Mitteln überflutet. Das Malen lässt sie Bilder frei gestalten und fördert die individuelle Ausdrucksmöglichkeit der Kinder.
In den Malwerkstätten der Kärntner Kindermalschule treffen sich pro Gruppe ca. 12 Kinder und mindestens 2 Malbegleiter:innen allwöchentlich zu festen, schuljahresbegleitenden Terminen. Die Malschulkinder sind Volksschüler:innen im Alter von 6 bis 10/11Jahren. Jede Maleinheit ist in der Kärntner Kindermalschule 90 Minuten lang. Jedes Kind malt in seinem eigenen Rhythmus und wählt Thema, Farben und Formen selber aus. Nur, wenn einem Kind einmal partout nichts einfallen möchte, wird es von den Malbegleiter:innen inspiriert, ein Thema zu finden.
Die Kinder arbeiten stehend vor ihren großformatigen Blättern (70 x 100 cm), passend und verstellbar auf Malplatten und Staffeleien aufgespannt. Die Kinder bedienen sich mit ihren Farbtellern am Farbentisch mit den immer selben acht Farben (Weiß, Primärgelb, Ocker, Hellrot, Magenta, Primärblau, Ultramarin, Schwarz), einem einladenden Bündel verschieden breiter Pinsel und der Wasserschüssel zum Ausschwemmen dieser.
Der Umgang mit den Farben und Pinsel fordert und fördert den sogfältigen und sparsamen Umgang und sorgt für eine gute Konzentration sowie Rücksichtnahme auf Material und andere Malschulkinder.
Durch das großformatige Vorzeichnen mit fragilen Zeichenkohlestäbchen und den gezielten Umgang mit den Pinseln entwickeln die Kinder ihre feinmotorischen Fähigkeiten. Durch das Ausmischen der verschiedenen Farbtöne bekommen sie ein Gefühl für die Farben. Die bewusste Begrenzung der angebotenen Farben fördert die Kreativität und die Fähigkeit, das Farbenspektrum selbständig nach den Bedürfnissen zu erweitern.
Die Malbegleiter:innen sind nicht Kunstlehrer:innen oder Therapeut:innen, sondern verstehen ihre Arbeit als Dienstleistung. Malbegleiter:innen wechseln Papier, stellen Farben bereit, beseitigen Flecken und schenken den Kindern in den 90 Minuten Maleinheit ihre volle Aufmerksamkeit. Sie unterstützen die Kinder mit Anregungen, Ermutigung, Aufmerksamkeit und geben Hilfestellungen bei maltechnischen Herausforderungen. Frei von Leistungsdruck und Technikzwang geht es hier einzig und allein um das momentane Erlebnis. Nicht das Bild als Endprodukt steht im Vordergrund, sondern der Entstehungsprozess und die Freude am Malen.
Die Arbeit als Malbegleiter:in ist sinnvoll, sinnstiftend und für all jene gedacht, die einen Beitrag in der Gesellschaft leisten wollen, um den kreativen Prozess zu fördern.